09 April 2016

Rezension: "Younger" von Jonas Alaska. – Ein verloren geglaubter Vertrauter.

Der norwegische Singer/Songwriter Jonas Alaska veröffentlichte am 08.April 2016 mit "Younger" ein durchweg erfrischendes Album. Einige Lieder eignen sich hervorragend als Untermalung eines Roadtrips durch Skandinavien. Seine musikalische Heimat Liverpool schwingt in jedem seiner Songs mit. 

Kaum sind die ersten zehn Sekunden von "Summer", dem Opener von Jonas Alaskas neuem Album "Younger" verklungen, stutzt man das erste Mal: Diese Stimme kommt einem doch verdächtig bekannt vor. Sie ist ein lange verloren geglaubter Vertrauter. Sie erinnert gerade in den höheren Lagen verdächtig an den großen John Lennon. Auch Alaskas Akkord-Muster, Rhythmen und auf das erste Hören unkomplizierte Songmuster, erinnern an Lennons Solo-Zeit. Vielleicht liegt es daran, dass Jonas Alaska seine musikalische Ausbildung am Liverpool Institute for Performing Arts erfahren hat. Die Hochschule wurde 1996 unter tatkräftiger Mithilfe von Ex-Beatle Paul McCartney, Lennons kongenialem Partner, ins Leben gerufen. Und nicht zuletzt ist Liverpool der Beginn der Beatles in den frühen sechziger Jahren.

Mit "Younger" veröffentlicht Jonas Alaska sein drittes Album seit seinem Debüt 2011. Es ist ein stimmiges, kurzweiliges, sehr unterhaltsames Album. Auf "Younger" schlägt er neben seiner akustischen Gitarre und bewährten Picking-Mustern immer öfter die E-Gitarre an und sorgt mit Background-Vocals und einer sehr guten Produktion für einen satteren Sound. Vor allem die Songs "Animal", "Astronomy" und "Paper Plane" überzeugen vom ersten Ton an. Stillstehen fällt danach schwer. Immer wieder spielt man die Songs im Kopfe durch. Nicht nur seine Stimme sondern auch die gefälligen, humorvollen und manchmal melancholischen Songs machen "Younger" hörenswert. Es geht ums Verlieben, um die eigene Schulzeit und die Ängste, die einen als Teenager dann und wann befallen. Wenn man die Augen schließt ist es gar, als liefen die eigenen Geschichten aus dieser Zeit vor einem ab. Nur dieses Mal mit einem passenderen Soundtrack und unterwegs in Skandinavien.

6,5/10