Aus gegebenem Anlass geht es in diesem Kommentar um die Lage auf dem deutschen Printzeitungs-Markt und darum, wie die Zukunft des Journalismus aussehen könnte.
Auch ein selbsternannter Dinosaurier hat die "Frankfurter Rundschau" nicht retten können. Trotz des mehrjährigen Einsatzes des Verlegers Alfred Neven DuMont (85) musste der Verlag Druck- und Verlagshaus Frankfurt am Main GmbH, der die FR herausgibt, im November 2012 Insolvenz anmelden. Niederschmetternd ist diese Nachricht nicht nur für die Tageszeitungen-Landschaft, welche, ohnehin schrumpfend, ein echtes Traditionsblatt verlieren könnte, sondern auch für die vielen Redakteure der FR. Vor einem Jahr fragte die "taz": "Wohin mit den Edelfedern?" Denn erst letztes Jahr hatte ein Großteil der Redaktion der FR nach Berlin umziehen müssen, weil die Redaktionen der "Berliner Zeitung" und der FR zusammengelegt worden waren. Nur der Lokalteil der FR kam noch aus Frankfurt. Wo Frankfurt draufstand war also schon länger kein Frankfurt mehr drin! Die Frage nach dem "Wohin?", stellt sich nun erneut. Der Niedergang eines Traditionsblattes zeigt die mehr als angespannte Lage auf dem Printmarkt. Nachrichten können mit einem Klick per Internet abgerufen werden, Smartphones und Tablet-Computer sorgten für die Revolution der ständigen Abrufbarkeit derselben. Die Anzeigenbuchung in den Printzeitungen bricht ein und ebenso gehen fast bei allen Zeitungen die Auflagen zurück. Mit Internetseiten verdient jedoch kaum eine Zeitung oder ein Magazin viel Geld. Bloß "SPIEGELonline" und der österreichische "Standart" (er ist online sogar rentabler als seine Print-Ausgabe) sind Gewinner des digitalen Wandels. Beim "Spiegel" arbeiten online inzwischen über 100 Redakteure. Eine Welt voller Tweets, Sonder- und Eilmeldungen, überquillenden Mediatheken und einer unerhörten Auswahl an Blogs und Webseiten, überfordert die meisten Menschen.
Auch ein selbsternannter Dinosaurier hat die "Frankfurter Rundschau" nicht retten können. Trotz des mehrjährigen Einsatzes des Verlegers Alfred Neven DuMont (85) musste der Verlag Druck- und Verlagshaus Frankfurt am Main GmbH, der die FR herausgibt, im November 2012 Insolvenz anmelden. Niederschmetternd ist diese Nachricht nicht nur für die Tageszeitungen-Landschaft, welche, ohnehin schrumpfend, ein echtes Traditionsblatt verlieren könnte, sondern auch für die vielen Redakteure der FR. Vor einem Jahr fragte die "taz": "Wohin mit den Edelfedern?" Denn erst letztes Jahr hatte ein Großteil der Redaktion der FR nach Berlin umziehen müssen, weil die Redaktionen der "Berliner Zeitung" und der FR zusammengelegt worden waren. Nur der Lokalteil der FR kam noch aus Frankfurt. Wo Frankfurt draufstand war also schon länger kein Frankfurt mehr drin! Die Frage nach dem "Wohin?", stellt sich nun erneut. Der Niedergang eines Traditionsblattes zeigt die mehr als angespannte Lage auf dem Printmarkt. Nachrichten können mit einem Klick per Internet abgerufen werden, Smartphones und Tablet-Computer sorgten für die Revolution der ständigen Abrufbarkeit derselben. Die Anzeigenbuchung in den Printzeitungen bricht ein und ebenso gehen fast bei allen Zeitungen die Auflagen zurück. Mit Internetseiten verdient jedoch kaum eine Zeitung oder ein Magazin viel Geld. Bloß "SPIEGELonline" und der österreichische "Standart" (er ist online sogar rentabler als seine Print-Ausgabe) sind Gewinner des digitalen Wandels. Beim "Spiegel" arbeiten online inzwischen über 100 Redakteure. Eine Welt voller Tweets, Sonder- und Eilmeldungen, überquillenden Mediatheken und einer unerhörten Auswahl an Blogs und Webseiten, überfordert die meisten Menschen.
Fotografin: Herzlich-t; http://www.jugendfotos.de/people/Herzlich-t, Rechte:http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de |
Es bedarf einer gelungenen und umsichtigen Auswahl von Informationen und eine kluge Aufbereitung derselben. Dies ist die vielleicht wichtigste Aufgabe von Journalisten im Zeitalter des "Digitalismus". Dies zumindest gilt für die Internetauftritte der Zeitungen und Magazine. Sie müssen nicht nur eine Ergänzung zur Printausgabe der Zeitung bilden, sondern müssen eine andere Zeitung beziehungsweise ein anderes Magazin sein. Matthias Müller von Blumencron, Chefredakteur der Online-Angebote des "Spiegel" formuliert es so: "Ich bin fest davon überzeugt, dass Papier als Form bleibt. (...) Es wird aber so sein, dass der digitale SPIEGEL sich schon deutlich mehr als jetzt vom gedruckten unterscheiden wird." Stefan Aust, ehemaliger Chefredakteur des SPIEGEL, erkannte das und machte den SPIEGEL online zu einem der führenden Informationsmedien Deutschlands. Viele Verlage haben die Zeichen der Zeit nicht gesehen oder sehen wollen. Für viele ist es nun zu spät. Die FR ist eines der traurigsten Beispiele für den Niedergang der gedruckten Tageszeitungen.
Für guten Journalismus jedoch ist noch nicht alles verloren. Neue Konzepte, Web-Auftritte, Print- und Online-Layouts sowie eine bessere Abgrenzung der digitalen Ausgabe zur Print-Ausgabe, können nicht nur Verlage retten, sondern auch die Arbeitsplätze eifriger und guter Journalisten. Für die Aufgaben des Journalismus im 21.Jahrhundert braucht es junge, schreibwütige Nachwuchsjournalisten, risikobereite Verlage und eine gehörige Portion Selbstbewusstsein. Erich Kästner schrieb: "Die Zeit ist kaputt." Zurzeit sind es auch die Zeitungen. Doch der Journalismus, vor allem der Qualitätsjournalismus ist noch lange nicht am Ende. Die "ZEIT" und die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" konnten sogar die Auflage ihrer Printausgaben steigern können!
Nachtrag: Während dieser Artikel geschrieben wurde, verkündete der Verlag Gruner+Jahr das Aus der "Financial Times Deutschland". Am 7. Dezember soll die letzte Ausgabe erscheinen.