06 Februar 2012

Glosse: In Hamburg sagt man Tschüs – in Bayern nicht mehr.

Ein wahres Medienecho hallt durch das gefrorene Deutschland. Was ist passiert? Eine bayrische Rektorin hat ihre Schule in Passau zur "Hallo-und-Tschüs-freien"-Zone erklärt.

Eine bayrische Rektorin ist in den letzten Tagen doch tatsächlich zu bundesweiter Prominenz gelangt – nicht unbedingt für Ihre Arbeit, eher für ein Verbot, dass der Erhaltung der bajuwarischen Kultur dienen soll: Die Rektorin Petra S. hat an einer Passauer Schule eine "Hallo-und-Tschüs-freie-Zone" eingerichtet. Man freue sich über ein "Grüß Gott!" oder ein freundliches "Guten Tag!", aber man wolle sich darum bemühen Hallo und Tschüs zukünftig zu vermeiden. Was sagt die Rektorin wohl erst, wenn in Bayern das hierzulande hinlänglich bekannte "Ciao", "Ey" oder "Hi" Einzug hält? Und wie möchte Frau S. ihren ehrgeizigen Plan in die Tat umsetzen? Muss jeder Schüler nun ein wenig Geld abdrücken, Verzeihung, einzahlen, wenn er eines dieser bösen Wörter in den Mund nimmt? Und wer kontrolliert denn die Schüler? Kommt es am Ende gar zu gegenseitigem Anschwärzen?  
 
Sehr geehrte Frau S., vielleicht überlegen Sie sich noch einmal, ob Ihre Schule mit einer solchen Schlagzeile berühmt werden soll. Ist es nicht viel einfacher durch ein gehobenes Konversationsniveau im Unterricht sowie die richtigen Lerninhalte eine ordentliche deutsche Sprachbildung zu erreichen? – Es sei weiterhin gefragt, ob es sinnvoll ist, Worte an die Tagesordnung zu setzen, die der Rest des Landes nicht gebraucht! - Die Uhren in Bayern ticken eben anders. In Hamburg sagt man Tschüs, in Bayern nicht mehr. Schade eigentlich. Dann eben so: Pfiati!